Die letzten beiden Tage wurde in Hamburg und in Haldensleben viel und intensiv im Streiklokal diskutiert: Wie ist die Strategie des Streiks? Wie ist die Stimmung und Situation unter den Streikenden? Wie weiter?
Nach ausgiebiger Diskussion votierte die Mehrheit der Streikenden für: Weitermachen!
In beiden Standorten ist die Stimmung sehr kämpferisch - gerade nach den mit Empörung zur Kenntnis genommen Ansprachen des Vorsitzenden und Geschäftsführers von HWS, Dieter Urbanke, in denen er unmißverständlich betont, dass er auf die Forderungen der Streikenden kein stückweit eingehen will.
Nachdem sich die Streikenden in der ersten Streikwoche der kompletten Ignoranz ihrer Proteste durch die Geschäftsführung ausgesetzt sahen, sogar das Gefühl hatten, sie würden hämisch und mit Arroganz belächelt werden, sieht sich die Geschäftsführung inzwischen bemüht, wenigstens auf die Streikenden zu reagieren, wenn auch mit Unnachgiebigkeit. Das allein reicht den Streikenden nicht, denn es geht ihnen im Streik nicht um mehr Aufmerksamkeit, sondern um eine reale Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebenssituation: mehr Geld muss her!
Die Geschäftsführung hat Montag eine Mitarbeiterversammlung in Haldensleben und am Dienstag in Hamburg durchgeführt. Sie hat dort verkündet, dass in ihrer Perspektive der Ergänzungstarifvertrag bei HWS bis 2011 alle Lohn- und Gehaltsfragen regelt und es daher nichts weiter zum Thema zu sagen gäbe.
Dies sehen die Streikenden anders. Und von daher geht es weiter.
Morgen, am Mittwoch, den 10.Oktober, werden mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg des Besuch der Haldenslebener vom Freitag letzter Woche erwidern und nach Haldensleben fahren, um dort eine gemeinsame Aktion zu unternehmen und im Abschluß die Spätschicht zu begrüssen.