Solidaritätserklärung der Kolleginnen aus Ohrdruf

an die Streikenden der HWS Betriebe in Hamburg und Haldensleben:

Der Betriebsrat Ohrdruf mit seinen 260 Kollegen solidarisiert sich mit Eurem Streik für ein menschenwürdiges Einkommen.

Wir sind beeindruckt von Eurer Entschlossenheit und Ausdauer.

In der letzten Zeit haben auch wir bei der Ersten Hermes TransStore Service GmbH mit den unsozialen Forderungen der Geschäftsleitung zu tun, die da heißen: 30% Lohnverzicht bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 40 Std.

Das bedeutet für uns am Standort Ohrdruf, genau wie für Euch, dass man ohne Lohnergänzungen durch Hartz IV nicht überleben kann.

Schleichend und nicht gleich für jeden ersichtlich hat sich die Armut bei den Beschäftigten breit gemacht und gleichzeitig feiert man das beste Ergebnis aller Zeiten in der Unternehmensgeschichte der OTTO Group, dass wir alle gemeinsam erarbeitet haben.

Die Belegschaften werden innerhalb der Unternehmensgruppe OTTO mittlerweile gegeneinander ausgespielt und man nennt es dann Globalisierung oder sich am Markt anpassen müssen. Die Vorstandsbereiche machen sich ihren eigenen Kapitalismus in der Unternehmensgruppe und nutzen dies wiederum für Lohndumpingrunden der schlimmsten Sorte.

Wo ist sie hin, die soziale Verpflichtung unseres Unternehmens, der OTTO Group? Unternehmensbereiche werden getrennt und neu gegliedert. Erst GPO bei OTTO und nun auch bei Baur und was bleibt am Ende, überall Belegschaften, die nur mit Hilfe des Staates überleben können.

Dagegen hilft nur Solidarität unter den Betriebsstandorten, wie auch immer wir jetzt heißen mögen, wir gehören alle zu der OTTO Group.

Daher stehen wir ganz auf Eurer Seite und wünschen Euch Erfolg.

Der Betriebsrat Ohrdruf

Ohrdruf, 09.10.2007