Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eine Woche ist seit unserem gemeinsamen Streik in Hamburg und Haldensleben vergangen, und in der wurde verhandelt, bis die Köpfe rauchten. Zwei Wochen haben wir gestreikt und für unser aller Interessen gekämpft. Niemand hätte uns das zugetraut – wir nicht und auch nicht die Geschäftsfüh- rung. Und nur wegen dieser zwei Wochen hat sich die Geschäftsführung, die sich stets geweigert hat, mit uns zu sprechen, überhaupt auf Verhandlungen eingelassen. In einem Zustand der völligen Starre ist das zweifellos eine Bewegung.
Liebe Kollegen/innen und Angehörige von Hamburg und Haldensleben,
Die verwirrenden Meldungen im Hamburg Journal und der BILD Zeitung Hamburg,sowie der, wohl zur Einschüchterung der Streik-willigen,vom HWS versendete Brief,können wohl nur das Ziel haben uns den Mut zum Arbeitskampf zu nehmen.Wir haben bei dem Treffen am Samstag mit 99% gegen diesen Vorschlag gestimmt,von dem wir jetzt lesen müssen das ,dass schon am Freitag so beschlossen wurde.Wie kann sich jemand das Recht heraus nehmen so eine Wichtige Entscheidung VOR der Abstimmung zu Beschließen.
an die Streikenden der HWS Betriebe in Hamburg und Haldensleben:
Der Betriebsrat Ohrdruf mit seinen 260 Kollegen solidarisiert sich mit Eurem Streik für ein menschenwürdiges Einkommen.
Wir sind beeindruckt von Eurer Entschlossenheit und Ausdauer.
In der letzten Zeit haben auch wir bei der Ersten Hermes TransStore Service GmbH mit den unsozialen Forderungen der Geschäftsleitung zu tun, die da heißen: 30% Lohnverzicht bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 40 Std.
an die streikenden Kolleginnen und Kollegen der beiden HWS-Betriebe in Haldensleben und Hamburg.
Wir, der BR und die Belegschaft in Burbach, möchten euch durch diesen Brief in eurem Kampf für gerechtere Entlohnung unterstützen und uns mit euch solidarisch erklären. Eure Forderungen können wir sehr gut verstehen und nachvollziehen.
Besonders beeindruckt uns eure Entschlossenheit und euer Kampfeswille zur Durchsetzung eurer Forderung eines menschenwürdigen Einkommens, von dem man auch leben kann.
Am Donnerstag, 11. Oktober, tauchten zu ungewöhnlicher Uhrzeit, nämlich um 11.00 vormittags ca. 200 Streikende vor der Otto-Hauptverwaltung in Hamburg auf. Jeden Streiktag waren wir mit der Früh- und Spätschicht vor die Hauptverwaltung gezogen und hatten vor den versammelten Führungskräften der HWS kurze Kundgebungen abgehalten.
In der Frühschicht sind am Tor 1 mehr draußen geblieben als am Freitag. Die Stimmung ist sehr gut, auch, weil es nicht regnet! Auch bei Tor 2 gibt es die Einschätzung, dass es mehr sind als am Freitag.
Auch bei der 4. HTS sind mehr KollegInnen draußen geblieben, dieses Mal auch mehrere Kolleginnen, was Freitag noch nicht der Fall war. Man sieht: Mehrere Tage Streik kann auch bedeuten: wir legen zu!
Wir haben eine Kundgebung vor dem Arbeitgeberverband des Einzelhandels gemacht. Der Sprecher ist rausgekommen und hat die bekannte Position des Verbandes vertreten. Die KollegInnen haben ihm darauf hin energisch die Arbeitnehmerposition entgegen gehalten.
Otto-Lagerwirtschaft weiter im Streik!
Seit dem 28. September streiken die Beschäftigten bei der Otto-Lagerwirtschaft, der HWS, in Hamburg und am Standort Haldensleben in Sachsen-Anhalt. Die Beschäftigten erhöhen damit den Druck auf die Arbeitgeber des Einzelhandels, um eine deutliche Reallohnsteigerung durchzusetzen und Verschlechterungen im Manteltarifvertrag, z. B bei Krankheits- und Urlaubsgeld abzuwehren. Gut 200 Streikende zogen am 1. Oktober durch die Hamburger City und informierten auf Flugblättern Passanten, Kunden und Beschäftigte über die Situation im Einzelhandel. Kurz entschlossen nahmen sie dabei eine „Abkürzung“ durch die Europa-Passage, um auch ihre dort arbeitenden Kolleginnen und Kollegen zu informieren. Die Streiks bei Otto gehen am 2.10. weiter.
Wir haben am Freitag eine Demonstration die Mönckebergstrasse hinunter gemacht und haben an die Passantinnen Flugblätter verteilt, in denen wir über die Hintergründe des Streiks informierten und dazu aufriefen, an den Firmenchef Urbanke ein Solidaritätsfax zu senden. Der Entwurf wurde mitverteilt.